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Ein Schusterjunge wird Typograf

Walter Trösch (1875-1959) stammte aus einfachen Verhältnissen. Sein Vater war Schuhmacher, seine Mutter Hutmacherin. Er konnte nach der Primarschule keine weiterführende Schulen besuchen, doch nahm ihn B. Fischer in Münsingen als Lehrling auf. Trösch absolvierte von 1893– 1897 bei Fischer eine Ausbildung zum Buchdrucker und Schriftsetzer und war somit ein "Schweizerdegen".

 

Seine Lehr- und Wanderjahre in Frankreich,England und den USA dokumentierte er z.T. in einem Reisetagebuch (siehe Foto). Nach seiner Rückkehr in die Schweiz liess er sich 1904 in Olten nieder, wo er 1905 auf eigenes Risiko die "Neue Freie Zeitung" gründete – er war Verleger, Redaktor, Drucker und Setzer dieser erfolgreichen Arbeiterzeitung, die ab 1920 als "Das Volk" weitergeführt und in der Genossenschaftsdruckerei Olten hergestellt wurde.

VERLAG W. TRÖSCH, OLTEN

Walter Trösch betrieb in Olten  auch einen Bücherverlag, in dem sozialistische und pazifistische Literatur erschien, während des Ersten Weltkriegs (!) und in den Jahren danach.

 

1927 musste er den Konkurs anmelden. Sein Geschäft war wegen der betrügerischen Machenschaften eines Kunden in Schieflage geraten.

Ausserdem trugen die verfeindeten Gewerkschaften der Typografen und der Lithografen ihre Händel ausgerechnet auf dem Buckel ihres arbeiterfreundlichen und sozial eingestellten Arbeitgebers Walter Trösch aus.

Noch sind in Bibliotheken in aller Welt über hundert Titel aus seinem Verlag auffindbar. Sie dokumentieren die sozialen Bewegungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

SOLANGE ES NOCH TAG IST

Am 14. Oktober 2024 erscheint im Zytglogge Verlag zu Walter Tröschs 150. Geburtstag die Romanbiografie "Solange es noch Tag ist - Walter Trösch: Verleger, Sozialist und Pazifist" von Mara Meier.

Seitenanzahl: 234
Abbildungen: 10
Format: 21.4 x 13.6 cm
Gebundene Ausgabe
ISBN: 978-3-7296-5166-1

ca. CHF 32.-

Weitere Bibliografie:

Wikipedia: Artikel Walter Trösch

HLS: Artikel Walter Trösch

Artikel zur Biografie Walter Tröschs von Mara Meier in "Links" Nr. 213, S. 12